Wanderexkursion im Egertal
Auf den Spuren der alten Burgherren

Unsere diesjährige, bereits zur Tradition gewachsene, von Kathrin und Bernd Schneider organisierte Wander- und Sprachreise führte uns auf die Südseite unseres Erzgebirges.

1. Tag
Am Samstag, den 21.Juni 2025 starteten wir in Okounov vor der Pension "Betty", nachdem alle 11 Teilnehmer pünktlich eintrafen. Bei herrlichem Sonnenschein liefen wir über schattige Wege, vorbei am idyllisch gelegenen Schwimmbad und durch den Ort Perštejn (Pürstein) über den blau markierten Wanderweg zur gleichnamigen Burgruine. Diese, auf dem Berg Tabulová hora am Ende des 13.Jh. gegründete Burg wurde bereits 1520 wieder verlassen und verfiel. Nach einem leckeren Essen im Pivovar Chalupník in Perštejn schaukelten wir unsere Bäuche und Rucksäcke entlang der Eger zur Burgruine Šumburk (Schönburg – 541m) und genossen zwischen den gut erhaltenen Mauerresten den traumhaften Ausblick nach allen Seiten. Dieses Anwesen aus der Schönburgschen Herrschaft wurde 1435 erstmals erwähnt und brannte im 16. Jh. ab. Der vorgelegene Meierhof wurde noch bis 1946 genutzt. Den wohlriechenden Düften aus der Küche der Pension "Betty" konnte am Abend keiner widerstehen und beim gemütlichen Beisammensein ging dieser schöne Tag zu Ende.

2. Tag
Heute führt uns der Weg über die leicht ansteigende Dorfstraße in Okounov und einem kurzen Abstecher zum Aussichtsturm auf der Egersüdseite und die wenig befahrene Straße nach Klášterec nad Ohří (Klösterle) in den Kurpark. Nach einer Stärkung in der Kurparkgaststätte und einer Verjüngungskur an der Mineralquelle Evženie traten wir über den rot markierten Wanderweg auf der Egernordseite den Rückweg an. Die Sonne meint es nur all zugut mit uns, so dass wir bei 32° im Schatten auf halber Strecke spontan in die Eger sprangen. Doch erst das "kühle Blonde" in der Pension brachte am Abend eine wirkliche Erfrischung.

3. Tag
Es geht Egeraufwärts nach Stráž nad Ohří über die Dörfer Kamenec und Korunní und der Heilquelle Korunní Kyselka (Krondorfer Sauerbrunnen). Angenehm kühl und mit wechselndem Druck sprudelt das Wasser fröhlich aus der Leitung. Der Aufstieg Zur Burg Himlštejn mit über 300 Höhenmetern wird bei dem schwülwarmen Wetter zur Herausforderung. Nachdem die Grafen von Schlick auch das benachbarte Hauenštejn übernommen und sich auf dessen Ausbau konzentrierten, verfiel die Burg nach 1547 recht schnell. Nur noch wenige Mauerreste zeugen von der einstigen Pracht. Über den gleichen Rückweg bis Kamenec und einer Flussquerung über die Hängebrücke erreichen wir das Dörfchen Boč. Als hätten wir den Planeten gewechselt, führt uns ein rot markierter Wanderweg entlang der Eger durch eine wildromantische Landschaft zurück nach Okounov.

4. Tag
Schweren Herzens verlassen wir nach dem Frühstück unsere kleine, liebgewonnene Pension. Mit unseren Fahrzeugen gelangen wir auf den Kurpark-Parkplatz von Klášterec und wandern zur nahegelegenen Burgruine Egerberk. Sie befindet sich an der Nordflanke des Duppauer Gebirges auf dem 522m hohen Leskauer Schlossberg. Leider kommen wir auch hier zu spät, um die einstige Pracht zu bewundern. Um 1241 von den Egerberger Herren erbaut, wurde dieses Anwesen nach häufigem Besitzerwechsel ab 1600 dem Verfall überlassen. Durch die Ortschaften Lestkov und Rašovice und über die Klášterecer Hängebrücke und den Schlosspark gelangen wir Egeraufwärts zum Ausgangspunkt. Nach einer kleinen Stärkung verwehte uns der aufkommende Wind in unsere heimatlichen Richtungen.

Ein herzliches Dankeschön an Kathrin und Bernd Schneider für die hervorragende Organisation und Führung durch dieses ritterliche, sonnenverwöhnte, verlängerte Wochenende.

Rolf Albrecht